Montag, 16. Juli 2012

Ferienwohnungen in Spanien, jetzt kaufen?

Viele Ausländer fragen sich wegen der stark gefallenen Immobilienpreise in Spanien, ob es sich lohnt  eine Ferienwohnung zu kaufen. Meine Meinung dazu ist ein ganz klares Nein. Grund 1, der gegen den Kauf zum heutigen Zeitpunkt spricht, sind die immer noch zu hohen Preise. Die Preise werden ganz klar weiter fallen.
Warum ist das so? Es gibt mit der derzeitigen Politik und den Politikern keinen Ausweg aus der Krise in Spanien und es besteht ein extremes Überangebot an Wohnraum. Irgendwann werden die Banken diese Verluste abschreiben müsssen und für kleinstes Geld verkaufen.  


Während der Immobilienblase wurden in Spanien viel mehr Wohnungen als gebraucht gebaut. Grund war die Spekulation mit Immobilien
Zwischen 1985 - 2007 (Höhepunkt der Blase) stiegen die Immobilienpreise in Spanien um ca. 800%.
Da es in Spanien nicht vorwärts sondern rückwärts geht können wir uns ausmalen wann wir wieder beim Stand von 1985 sind. Eine Wohnung die auf dem Höhepunkt der Bubble 300.000 Euros gekostet hat wäre wenn man nun die Rechnung rückwärts macht, auf das Niveau von 1985, 37500 Euro wert.
Wir rechnen aber noch etwas Teuerungsrate. Ich würde sagen mit 60.000 ist wäre der Eigentümer sehr gut bedient. Sollte sich die Krise verschlimmern tendiere ich mehr zum Wert von 37.500 Euro.
Halten sie sich immer vor Augen: Gewinne die während einer Bubble gemacht werden stehen nie reale Werte gegenüber. Deshalb ist es ja eine Bubble(Blase) die irgendwann platzt. Danach muss es unweigerlich auf das Niveau von vor der Bubble zurückgehen. Natürlich werden Staaten und Notenbanken dagegensteuern aber das können sie nicht ewig. Der Markt ist nicht von Schwaflern und Träumern zu überlisten. Der Markt ist unbestechlich und fair, er bahnt sich immer seinen Weg!
Ein zweiter ganz wichtiger Punkt liegt im Wort Immobilie. Sie ist immobil das heisst, sie ist wo sie ist und kann nicht weg. In einer Krise hat jeder Staat furchtbare Folterinstrumente vor allen Dingen für Immobilienbesitzer.
Als erstes seien hier die Steuern und Abgaben auf die Immobilie genannt. Hier ist mal ein Beispiel aus Portugal was alles möglich ist und was kommen kann. http://www.wirtschaftsfacts.de/?p=22503 Desweiteren gibt es die Möglichkeit von Zwangshypotheken. Da Ausländer in Spanien keine Wähler sind wird sich der Staat zuerst hier bedienen. Vergessen sie, dass Politiker logisch denken können. Die wollen nur gewählt werden und Posten besetzen.
Politiker brauchen immer Geld zum Ausgeben wenn sie sich nichts mehr leihen können rauben sie das Volk aus.

Immobilienpreise in Gold

Interessant ist auch die Relation des Kaufpreises zum Gold. Setzen wir mal den Preis einer Wohnung von 1985 in Relation zur benötigten Goldmenge in Unzen (31,1gr)
1985 betrug der Durschnittliche Preis einer Unze 330 $ , 1985 bezahlte man für einen m2 durchschmittlich 55.000 Peseten Der Dollarkurs betrug 174,77 Peseten für einen Dollar Quelle http://www.unciatrends.com/us-dollar-spanische-peseta-usd-esp-kurs-1971-2001/ ein Quadratmeter kostete also etwas weniger als eine Unze Gold.
Auf dem Höhepunkt der Bubble kostete ein m2 durchschnittlich ca 2300 Euro Der Goldpreis lag 2007 bei ca. 510 € pro Unze. Mann musste also 4,5 Unzen pro m2 zahlen.
Wie ist die Lage heute? Der durchschnittliche m2 Preis laut Tinsa http://www.tinsa.es/es/3474/prensa/notas-prensa/ano-2012/publicacion-imie-junio-2012.html betrug 2012 1589,- €.
Dieser Durschnittspreis beinhaltet auch die teuren Städte Madrid und Barcelona. Woanders ist es sowieso deutlich billiger.
Eine Unze Gold kostet heute ca 1300 Euro. Also ca. 1,2 Unzen pro m2.
Hier sehen sie einige Angebote aus Mijas an der Costa del Sol. Achten sie dabei auf den immensen Wertverlust dieser typischen Ferienwohnungen! http://www.casaktua.com/segunda-mano/vivienda/malaga/mijas/buscador.html
Eine alte Investorenweisheit sagt, greife niemals in ein fallendes Messer.
Trotz der Preissenkungen stehen zuviele Wohnungen leer, die Jugend hat keine Perspektive und kann sowieso nicht kaufen. Ganz Europa wird von der Krise geplagt und deshalb fallen viele Ausländer als Käufer aus.
Wichtig ist auch, dass es 1985 aufwärts ging weil Spanien von der EU gefördert wurde. Heute geht es abwärts. Ich bin mal gespannt wie die Gold /Immobilienratio 2013 aussieht. Mein Tipp 0,5 Unzen / m2, natürlich nur, wenn wir keinen Eurocrash erleben müssen. In diesem Falle kriegen sie eine Wohnung noch billiger
Dies ist meine persönliche Sicht der Dinge. Ich erhebe weder Anspruch auf absolute Richtigkeit noch wissenschaftliche Genauigkeit. Es sollen nur ein paar Dinge dargestellt werden, die sie als potentieller Käufer auf dem Radar haben sollten.





2 Kommentare:

  1. Ich glaube immer noch, dass, wenn Sie Geld haben, sollten Sie ein Haus kaufen, vor allem, wenn die Preise nach unten gehen.

    AntwortenLöschen
  2. Warum sollte man in Immobilien investieren? Immobilienbesitzer sind eine der Melkkühe des Staates. Als nicht professioneller Vermieter sollte man sich Vermietungen nicht antun. Eine Wohnung, die als Ferienwohnung vermietet werden soll, macht einen immensen logistischen Aufwand. Die Werbe und Marketingkosten sollte man nicht unterschätzen. Das ist Arbeit für Profis.
    Kaufe niemals in einem fallenden Markt.
    Ganz wichtig, wenn der Preis stimmt, auf die Lage schauen.

    AntwortenLöschen